ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der "Sozialbericht" der christlichen Kirchen in Österreich wurde am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien präsentiert. Oberin Christine Gleixner, die Vorsitzende des "Ökumenischen Rates der Kirchen" in Österreich (ÖRKÖ), betonte, dass damit weltweit erstmals ein "gemeinsamer, paritätisch erarbeiteter Bericht von Christen aus Kirchen östlicher und westlicher Traditionen" vorliegt.
Der 190 Seiten umfassende Sozialbericht der 14 christlichen Kirchen in Österreich bündelt die Ergebnisse der ersten Phase des "Projekts Sozialwort". 522 soziale Initiativen und Einrichtungen hatten dabei ihre soziale Praxis, dabei auftretende Problemlagen sowie Anregungen und Forderungen an Politik und Gesellschaft, aber auch an die Kirchen selbst, formuliert. Die Ergebnisse dieser "Standortbestimmung" sind nun im Sozialbericht zusammengefasst, tausende Seiten von Stellungnahmen wurden dafür ausgewertet. In einem zweiten Schritt soll nun eine breite öffentliche Diskussion dieses Berichts folgen.
Oberin Gleixner unterstrich, dass bei der Zusammenstellung des Berichts die einzelnen Stellungnahmen "weder geglättet noch verstärkt" worden wären, es würden so auch durchaus gegensätzliche Meinungen nebeneinander stehen. "Auseinandersetzung und Kontroverse sind erwünscht", so der Leiter der Katholischen Sozialakademie, P. Alois Riedlsperger.
Aichern: Sozialer Zusammenhalt in Gefahr
Der Linzer Bischof Maximilian Aichern warnte bei der Vorstellung des Berichts davor, dass der soziale Zusammenhalt der Gesellschaft in Gefahr sei. Dies zeige der Sozialbericht sehr deutlich. Deshalb müssten auch die enormen Leistungen für die Menschen in diesem Land, die bereits jetzt erbracht würden, bewusster gemacht werden. Es gehe laut Aichern darum, einen gesellschaftlichen Konsens darüber zu erreichen, wie diese Leistungen für die Zukunft abgesichert werden können, "sonst droht der soziale Grundwasserspiegel zu versiegen".
Der Linzer Diözesanbischof betonte, dass der vorliegende Bericht noch keine kirchenamtliche Stellungnahme sei. Ziel sei es vielmehr, erst mit der nun eingeleiteten Diskussion ein "Sozialwort" als gemeinsame Stellungnahme der Kirchen zu entwickeln.
Staikos betont ökumenische Bedeutung=
Die ökumenische Bedeutung des "Projekts Sozialwort" unterstrich der griechisch-orthodoxe Metropolit Michael Staikos in seinem Statement. Die Möglichkeit zur Mitwirkung für die fünf orthodoxen und drei altorientalischen Kirchen in Österreich bewertete Staikos als charakteristisch für den "Stand der Ökumene in unserem Land, wo der 'Andere' als Bereicherung und nicht als Belastung empfunden wird".
Inhaltlich betonte der Metropolit beim Sozialbericht die Frage des Fremdseins in Österreich, die durch die vielen Heimatvertriebenen aus dem ehemaligen Jugoslawien für die Orthodoxie von besonderer Bedeutung sei. Die Situation von Flüchtlingen und Zuwanderern gehöre zu den "besonderen Anliegen der sozialen Sorge der Kirchen". Aber auch die Verbesserung der Lage der Menschen in den armen und unterentwickelten Ländern des Südens und die "Globalisierung als Chance und Gefahr" nannte Staikos als vorrangige Themen. Auch für die Kirchen seien die Menschenrechte ein gültiger "Maßstab zur Beurteilung des freiheitlichen und sittlich-humanen Charakters einer politischen Ordnung". Staikos warnte davor, dass Machtfülle in den Händen Weniger zur Bedrohung für die Demokratie werden kann.
Einsatz gegen Armut vorrangig
Drei klare inhaltliche Linien sieht Diakonie-Direktor Michael Chalupka im Sozialbericht: Ein gesetzlicher Schutz vor Armut, das Prinzip "Rechte vor Almosen" und die Untrennbarkeit von Nächstenliebe und tätiger Solidarität seien in den Eingaben der kirchlichen Initiativen einhellig betont worden. "Der Vermeidung von Armut und sozialer Ausgrenzung wird durchgehend oberste Priorität eingeräumt", fasste Chalupka zusammen.
Von den Kirchen selbst werde vor allem mehr Mut erwartet, wenn es darum geht, soziale Anliegen zu vertreten. Das Wort von der Option für die Armen dürfe nicht als "Schmeichelbegriff für ein bisschen nette Wohlfahrt" verwendet werden, zitierte Chalupka aus dem Sozialbericht. Beim Umgang mit dem eigenen Vermögen und bei Schaffung menschengerechter Arbeitsbedingungen sollten die Kirchen Glaubwürdigkeit vorleben und Vorbild sein.
Die offizielle Präsentation des Sozialberichts erfolgte im Rahmen einer Festveranstaltung am Mittwochnachmittag im Wiener Kardinal-König-Haus. Der Bericht kann ab sofort unter Tel. 01/310.51.59 bestellt werden.
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.