ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Bei der 3. Dialogveranstaltung des Projekts „sozialwort 10+“ am 3.12.2014 in Wien erarbeiteten die Teilnehmer konkrete Handlungsvorschläge in den Themenbereichen Arbeit, Lebensverbindungen, Lebensräume, Arbeit, Wirtschaft, Soziale Sicherheit, Frieden, globale Gerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit. Grundlage dafür bildeten die Rückmeldungen aus über 60 Lesekreisen, zwei Dialog- und weiteren Veranstaltungen. Das am 27.11.2013 begonnene Projekt „sozialwort 10+“ des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich versteht sich als ein ergebnisoffener Prozess der Relektüre und Evaluation des Ökumenischen Sozialwortes (2003) in Hinblick auf aktuelle Herausforderungen und die Frage der Gestaltung des notwendigen gesellschaftlichen Wandels.
Fünf „Umsetzungsvorschläge“ wurden von den TeilnehmerInnen am 3.12. besonders gewichtet:
Weltweit würden die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden, so die zugrundeliegende Analyse. Es müsse von den Kirchen entschiedene Kritik an einer Wirtschaft, die „tötet“ anstatt dem Leben zu dienen, geübt werden und es müssen wirtschaftliche Alternativen sichtbar gemacht und unterstützt werden. Die Kirchen müssten sich gegen eine weltweite „Privatisierung von Gewinnen und Sozialisierung von Verlusten“ wenden. Es brauche wieder eine gerechte Verteilung von Einkommen und Vermögen, weshalb sich die Kirchen für gerechte und transparente Steuern und für die Austrocknung von Steueroasen einsetzen müssten. Arbeit und soziale Sicherheit müssten neu definiert und gestaltet werden - Menschenwürde und Menschenrechte sollen in den Mittelpunkt rücken Es brauche den Einsatz der Kirchen für Leistungs- und Verteilungsgerechtigkeit (z.B. eine maximale Lohnspreizung von 1:12 oder etwa eine von Erwerbsarbeit entkoppelte soziale Sicherung). Die Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen den Geschlechtern müsse neu gestaltet werden, insbesondere müsse dem Thema Care / Sorgearbeit entsprechende Aufmerksamkeit gewidmet werden. In allem sei auch die Selbstverpflichtung der Kirchen gefragt (z.B. durch Kollektivverträge, Beiträge zur Entwicklungszusammenarbeit). Die Politik müsse von den Kirchen in die Pflicht genommen werden. Dafür sind Bildungs- und Informationsarbeit wie auch Lobbying nötig.
Alle im ÖRKÖ vertretenen Kirchen waren am 2003 veröffentlichten "Ökumenischen Sozialwort" beteiligt, das nun im Rahmen der Initiative "Sozialwort 10+" aktualisiert werden sollte. Die Katholische Sozialakademie Österreichs (ksoe) war mit der Koordination des Gesamtprojektes beauftragt. ksoe-Direktorin Magdalena Holztrattner sprach nun von einem "besonders intensiven Jahr": In mehr als 60 Lesekreisen und bei drei Dialogveranstaltungen habe man sich kritisch mit den Ideen des Sozialworts auseinandergesetzt, diese weitergedacht und in die heutige Zeit übertragen. Nun sei es an der Zeit "Nägel mit Köpfen zu machen" und konkrete Vorschläge zu machen, wie die Kirchen in Zukunft ihrer sozialen Verantwortungen nachkommen sollen, so Holztrattner. Sie überreichte die Ergebnisse an den ÖRKÖ-Vorsitzenden Superintendent Lothar Pöll.
Pöll betonte bei der Übergabe, dass sich der ÖRKÖ "mit höchster Professionalität" der Vorschläge annehmen werde. Für den Frieden brauche es zuerst einmal Gerechtigkeit und einen Ausgleich zwischen Arm und Reich. Deswegen seien die Schwerpunkte "gut gewählt". Die Erde gehöre Gott und nicht den Konzernen oder Banken, so Pöll.
Neben Pöll nahmen an der Dialogkonferenz u.a. auch der Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer, der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis), der reformierte Superintendent Thomas Hennefeld, der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz, die evangelische Oberkirchenrätin Hannelore Reiner, der emeritierte lutherische Bischof Herwig Sturm sowie der emeritierte methodistische Superintendent Helmut Nausner teil.
Beitrag zum sozialen Zusammenhalt
Metropolit Arsenios betonte in seinem Impulsreferat, dass die Kirchen in der heutigen Zeit mehr denn je aufgefordert seien, ihren Beitrag zum sozialen Zusammenhalt zu leisten. Dies sei auch eine zentrale Botschaft des Evangeliums, so der Metropolit. Besonders in Bezug auf Gottes Schöpfung seien die Kirchen in einer großen Verantwortung. "Gott hat den Menschen die Schöpfung geschenkt, deswegen ist es die Pflicht eines jeden Christen sich für den Erhalt dieser Schöpfung einzusetzen", sagte der Metropolit.
Superintendent Hennefeld bezeichnete den Prozess "Sozialwort 10+" als "alternativlos". Wenn die Kirchen ihrem prophetischen Auftrag nachkommen sollen, müssten sie ein kritisches Auge auf die aktuellen Probleme werfen und, wenn es nötig sei, auch in Widerstand gegenüber Politik und Wirtschaft treten. Die Menschen hätten auf der Welt nur eine große Aufgabe, nämlich Gott und seiner Schöpfung zu dienen. Diese Botschaft müssten die Kirchen auch in Zukunft verkünden, forderte der reformierte Superintendent.
Bei der nächsten ÖRKÖ-Vollversammlung im kommenden Frühjahr werden die eingebrachten Schwerpunkthemen diskutiert. Auf Basis dessen will der ÖRKÖ eine "Weichenstellung" für das Vorgehen der christlichen Kirchen in Österreich in Bezug auf ihre soziale Verantwortung in den nächsten Jahren vornehmen.
(Infos: http://sozialwortzehnplus.org/)
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.