ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
"Ohne soziales Profil hört die Kirche auf, Kirche Jesu Christi zu sein." Das betonte der Vorsitzende des Ökumenische Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), der methodistische Superintendent Lothar Pöll, bei einer Dialogveranstaltung der Initiative "Sozialwort 10+" in Innsbruck. Die Dialogveranstaltung am 6. Juni im Haus der Begegnung in Innsbruck war die erste von insgesamt drei Treffen, bei denen das Sozialwort der 16 christlichen Kirchen in Österreich aus dem Jahr 2003 fortgeschrieben werden soll.
Das Sozialwort ermutige die Kirchen, ihr soziales Profil zu stärken, so Pöll. Er erinnerte unter anderem an die ungleiche Verteilung von Vermögen, den Leistungsdruck, der auf vielen Menschen lastet oder die Frage der Finanzierbarkeit des Sozialstaates. Die Kirchen wollen den Wandel in der Gesellschaft mitgestalten und suchen daher den Dialog mit Menschen in Politik, Gesellschaft und Religion, so Pöll: "In einer Zeit von Zukunftsangst ist die Kirche gerufen, den Menschen wieder Visionen zu geben und ihnen Mut zu machen."
Das Auseinanderklaffen von Reich und Arm, die Frage des Zugangs zu Bildung und Gesundheitsversorgung sowie die Friedens- und Versöhnungsarbeit sind nach den Worten des Innsbrucker Bischofs Manfred Scheuer zentrale soziale und gesellschaftliche Herausforderungen, denen sich auch die Kirchen stellen und ihr eigenes Profil schärfen müssen.
Bischof Scheuer - er ist stellvertretender ÖRKÖ-Vorsitzender - erinnerte an den Auftrag des Zweiten Vatikanischen Konzils, "nach den Zeichen der Zeit zu forschen und diese im Licht des Evangeliums zu deuten", wie es in der Pastoralkonstitution "Gaudium et Spes" heiße. Bereits das Konzil spreche von großen sozialen und gesellschaftlichen Umgestaltungen die heute zum Teil noch deutlicher zu sehen seien. Massiv zugenommen seit dem Konzil habe etwa die Mobilität der Menschen, die nicht nur mehr Freiheit, sondern auch Belastungen bringe.
Scheuer: "Die allgemeine Erreichbarkeit der Dinge macht die Welt nicht vertrauter, sondern entfremdet sie uns auch." Mit dem technischen Fortschritt würden die Menschen nicht mehr nur die Hoffnung auf ein besseres Leben verbinden, sondern auch die Erfahrung von Bedrohung. Die größere Freiheit habe zu neuen Erfahrungen der Abhängigkeit und Unfreiheit geführt. Ebenso habe man erkennen müssen, dass das Wirtschaftswachstum nicht automatisch zu mehr Wohlstand für alle geführt habe. Massiv gestiegen sei der Einfluss der Medien und der Zugang der Menschen zu Information, bemerkte der Bischof: "Viele können die Informationen nicht mehr verdauen."
In zwölf Dialogrunden befassten sich die Teilnehmer mit sozialen, wirtschaftlichen und politischen Themen, die zu den zentralen Herausforderungen der Gesellschaft zählen. Die Ergebnisse wurden zum Abschluss präsentiert und für die Weiterarbeit gereiht. Dabei kristallisierten sich neun Themenbereiche heraus: Das Eintreten der Kirchen für eine gerechte Finanzwirtschaft, eine gerechte Verteilung der Arbeit, für den Sozialstaat als Menschenrecht und für die Entwicklungszusammenarbeit. Die Kirchen sollen weiters ihre Stimme in Sinnfragen und Fragen der Lebensbewältigung erheben, sich für Flüchtlinge und Entwurzelte einsetzen und für die Entlastung der Familien stark machen.
Die Ergebnisse der Dialogveranstaltung in Innsbruck werden von der Katholischen Sozialakademie aufbereitet und münden in die nächste Dialogveranstaltung am 10. Oktober in Wels. Zu diesem Treffen werden ausdrücklich auch Vertreter anderer Religionen und der Zivilgesellschaft eingeladen, um mit ihnen in Dialog über die gesellschaftlichen Herausforderungen zu treten.
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.