ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Die Kirchen in Österreich wollen ihr soziales Engagement verstärken und sich selbst, die Zivilgesellschaft wie auch die Politik in die Pflicht nehmen. Zehn Jahre nach Veröffentlichung des "Ökumenischen Sozialworts" soll nun das Projekt "Sozialwort 10+" gestartet werden. Ein breiter und bis zum 1. Adventsonntag 2014 dauernder Prozess der "Re-lecture" des Sozialworts im Hinblick auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen soll dafür die Grundlage bilden, wie Bischofsvikar Nicolae Dura, Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien erläuterte.
Durch Lesekreise, Experteninterviews und Dialogkonferenzen sollen möglichst viele Menschen in den Prozess miteinbezogen werden, so Magdalena Holztrattner, Direktorin der Katholischen Sozialakademie Österreich (ksoe). Die Sozialakademie wurde vom ÖRKÖ mit der Durchführung des Projekts beauftragt. Holztrattner unterstrich, dass der Prozess ergebnisoffen sei. Ob dann in einem Jahr ein neues Druckwerk erscheint oder die Ergebnisse in anderer Form Verwendung finden werden, sei offen.
Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker wies bei der Pressekonferenz auf einige zentrale soziale Herausforderungen hin, die den Kirchen besonders am Herzen liegen. So würden sich die Kirchen etwa mit vielen weiteren Akteuren der Zivilgesellschaft für eine grundlegende Überarbeitung der österreichischen Asyl- und Fremdengesetze einsetzen. Gut integrierte Personen dürften nicht abgeschoben, Familien nicht zerrissen und humanitäre Umstände müssten berücksichtigt werden. Weiters brauche es für Asylsuchende einen effektiven Zugang zu Arbeit und Bildung, eine menschliche Grundversorgung mit professioneller Betreuungs-Struktur und einen öffentlich finanzierten unabhängigen Rechtsbeistand.
Bünker forderte zudem verstärkte Maßnahmen gegen Kinder- und Jugendarmut, eine Bildungsreform, die diesen Namen auch verdient sowie mehr Initiativen zur sozialen Begleitung von Kindern und Jugendlichen im Zusammenwirken von Schulen und außerschulischen Einrichtungen.
Es brauche auch mehr Geld für die Betreuung alter und pflegebedürftiger Menschen, bessere Berufsaussichten für Menschen im Pflegebereich sowie mehr Unterstützung für pflegende Angehörige.
Und: Österreich müsse endlich seiner Verpflichtung nachkommen, 0,7 Prozent des Bruttonationalprodukts für Entwicklungshilfe und damit die weltweite Armutsbekämpfung aufzuwenden. Davon sei man nach wie vor meilenweit entfernt.
Auch wenn es derzeit Budgetprobleme gibt, dürfe das für eines der reichsten Länder der Welt keine Ausrede sein, den Einsatz gegen die Armut im eigenen Land und weltweit zurückzustellen, hielt Bünker fest.
Ökumenischer Startschuss
Die offizielle Startveranstaltung zum Prozess "Sozialwort 10+" findet am Donnerstag, 28. November, in der Wiener Donaucity-Kirche (Donaucitystr. 2, 1220) statt. Dabei werden ab 14.30 Uhr u.a. Beispiele gelungener Umsetzungen des Sozialworts präsentiert und der Innsbrucker Bischof Manfred Scheur wird eine "prophetische Vorschau" halten.
Nach einem ökumenischen Gottesdienst wird das neue Buch "Gerechtigkeit in einer endlichen Welt. Ökologie-Wirtschaft-Ethik" präsentiert und diskutiert. Der Band enthält u.a. die gesammelten Vorträge einer Tagung an der Universität Wien im vergangenen Jänner, an der u.a. Kurienkardinal Peter Turkson, Bischof Michael Bünker und der orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis) teilgenommen hatten. An der Diskussion zum Buch am 28. November werden u.a. Bischof Bünker und die österreichische Botschafterin in China, Irene Giner-Reichl, teilnehmen.
Einjähriger Prozess
Kirchliche Gruppen und Organisationen sind ab sofort eingeladen, Lesekreise zu initiieren. Die Katholische Sozialakademie will die bis Ostern 2014 rückgemeldeten Ergebnisse dieser Kreise sichten und bündeln. Diese dienen in weiterer Folge als Grundlage für die Gestaltung von öffentlichen interreligiösen Dialogveranstaltungen. Ergänzend seien auch Interviews mit Experten und Schlüsselpersonen für die Umsetzung des Sozialwortes geplant, so ksoe-Direktorin Holztrattner.
Präsentiert werden sollen alle Aktivitäten und die entsprechenden Schlussfolgerungen des Ökumenischen Rates der Kirchen am 1. Adventsonntag 2014.
"Ökumenischer Meilenstein"
An der Erarbeitung des "Ökumenischen Sozialworts" waren alle 14 damals im ÖRKÖ vertretenen Kirchen beteiligt. - Ein "ökumenischer Meilenstein" und "weltweit einzigartig", wie Bischofsvikar Dura bei der Pressekonferenz sagte. Das Sozialwort wurde in einem vierjährigen Prozess gemeinsam erarbeitet und um fasst ein breites Spektrum an Themen, von Bildung über Arbeit und soziale Sicherheit bis zu Frieden, Gerechtigkeit und Schöpfungsverantwortung. Veröffentlicht wurde es im November 2003.
Inzwischen hat der ÖRKÖ 16 Mitglieder, die sich nun wieder alle am Prozess beteiligen, wie ÖRKÖ-Vorsitzender Dura unterstrich.
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.