Geschichte des ÖRKÖ
Zehn Jahre nach der Gründung des Weltkirchenrates (Ökumenischer Rat der Kirchen) 1948 in Amsterdam entschlossen sich vier Kirchen in Österreich, diesem weltweiten Beispiel zu folgen, und in Österreich einen lokalen Ökumenischen Rat zu gründen. Die offizielle Gründungsversammlung fand am 12. Dezember 1958 in Wien statt. Die Gründungskirchen waren die Altkatholische, Lutherische, Reformierte und Methodistische Kirche.
Der Anfang war getan, das kleine ökumenische Pflänzchen begann langsam, aber stetig zu wachsen. Die vorerst einzige gemeinsame Aktivität in den ersten Jahren war jeweils ein ökumenischer Gottesdienst in der Gebetswoche für die Einheit der Christen (18. bis 25. Jänner).
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des ÖRKÖ ist das Jahr 1965. Damals stießen die Griechisch-orthodoxe, Serbisch-orthodoxe, Russisch-orthodoxe und Rumänisch-orthodoxe Kirche sowie die Armenisch-apostolische und Anglikanische Kirche zum ÖRKÖ hinzu. Später schlossen sich die Bulgarisch-orthodoxe, die Koptisch-orthodoxe und die Syrisch-orthodoxe Kirche dem Rat an.
Die Katholische Kirche in Österreich arbeitete seit Anfang der 1970er-Jahre als Beobachterin im ÖRKÖ mit. Ein Status, den sie auch bis heute im Weltkirchenrat hat. In Österreich passierte aber Außergewöhnliches. Aufgrund des vom Vatikan herausgegebene Ökumenischen Direktoriums (1993) konnte auch die Römisch-katholische Kirche in Österreich dem ÖRKÖ beitreten. 1994 war es so weit.
Seither stießen auch noch weitere Kirchen zum ÖRKÖ, so die Baptisten und die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche und 2021 schließlich – als bislang letzte Kirche - auch die Neuapostolische Kirche.