Offizielle Erklärung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich
Unter Federführung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) fand der erste Einsatz eines Österreichers im Rahmen des EAPPI-Programmes statt. Dieses "Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel" (EAPPI) zur gewaltfreien Hilfe und Unterstützung der Menschen in den besetzten Gebieten im Westjordanland und in Ostjerusalem wurde auf Bitte der palästinensischen Kirchenleiter aus Jerusalem vom Weltkirchenrat in Genf 2002 entwickelt. Es dient dazu, Menschen im Alltag zu begleiten und gewaltfreie Aktionen von Israelis und Palästinensern zu unterstützen so wie Übergriffe von Soldaten und Siedlern zu dokumentieren.
Die 14 Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates in Österreich haben es möglich gemacht, dass sich nun auch Österreich neben Deutschland, Frankreich, Schweden, Kanada, USA, Südafrika und einigen anderen Ländern am Begleitprogramm beteiligt.
Christoph Helberger, der erste österreichische Freiwillige im EAPPI-Programm, ist vor einigen Tagen von seinem dreimonatigen Einsatz in Jayyous im Westjordanland zurückgekehrt. Er hat einiges von den Härten miterlebt, denen die Einheimischen seit vielen Jahren und in immer stärkerem Ausmaß ausgesetzt sind – und er hat auch ihre seelische Stärke und liebenswerte Mitmenschlichkeit erlebt. Hellberger hat zugleich aber auch erfahren, wie viele kleine israelisch-palästinensische Friedensinitiativen es gibt, in denen die Aktivisten unermüdlich Brücken zwischen den verfeindeten Völkern bauen.
Der EAPPI-Trägerkreis in Österreich besteht aus dem Internationalen Versöhnungsbund, Pax Christi und der Diakonie Austria. Mit der konkreten Durchführung in Österreich wurde die Auslandshilfe der Diakonie Austria beauftragt.
Verbindungsmann zwischen ÖRKÖ und dem EAPPI-Trägerkreis in Österreich ist der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld. Er betont: „Die Freiwilligen, die den gewaltigen Druck der angespannten Lage auf sich nehmen, sind Botschafter des Friedens, indem sie das Leben der Menschen punktuell erleichtern und von ihren Erfahrungen bei uns berichten. So gesehen ist die Entsendung von Freiwilligen in diese hochexplosive Region eine zu tiefst missionarische Aktion, mit dem Ziel, die Besatzung zu beenden und allen Menschen, die am Konflikt beteiligt sind, Frieden zu bringen.“
Nachdem Christoph Helberger seinen Einsatz abgeschlossen hat, gibt es bereits eine Nachfolgekandidatin - eine Studentin aus der Steiermark. Diese wird in der zweiten Jahreshälfte in die Westbank entsandt werden.
Rückfragen:
ÖRKÖ-Pressesprecher Prof. Rudolf Prokschi
Tel.: 01-4277-31702
Mail: rudolf.prokschi@univie.ac.at