Hiroshima-Gedenken: Friedensbemühungen verstärken
Tief betroffen gedenken wir auch heuer wieder der Hunderttausenden Menschen, die vor 79 Jahren bei den apokalyptischen Abwürfen der beiden Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki und danach ums Leben kamen. Das Gedenken an Hiroshima und Nagasaki muss uns aufrütteln und drängen, uns noch entschiedener für eine Welt einzusetzen, in der Atomwaffen keinen Platz mehr haben.
Atomwaffen und die dahinter stehende Logik der Abschreckung können niemals die Lösung sein. Sie schaffen bestenfalls eine trügerische Sicherheit, die nicht mit echtem Frieden verwechselt werden darf. Eine globale Sicherheitsarchitektur, die auf der potenziellen völligen Zerstörung der Welt basiert, ist eine Illusion, letztlich eine Perversion. Wir haben nur diese eine Welt.
Die aktuellen vielfältigen Konflikte auf der Welt machen zum einen deutlich, wie groß die Gefahr eines unkontrollierbaren Einsatzes von Massenvernichtungswaffen tatsächlich ist. Und zum anderen zeigen die gegenwärtigen Kriege einmal mehr, dass Gewalt noch nie mehr Frieden und Sicherheit geschaffen hat. Auch eine gerechtfertigte militärische Verteidigung muss zugleich immer mit Bemühungen um gewaltfreie Konfliktlösungen einhergehen.
Die Logik der militärischen Abschreckung, die freilich bei Weitem nicht auf Atomwaffen beschränkt ist, untergräbt die Basis für gegenseitiges Vertrauen. Es braucht einen fundamentalen Wandel. Der Einsatz gegen Atomwaffen muss daher einhergehen mit Bemühungen für mehr Vertrauen zwischen den Völkern.
Wir setzen uns als Christinnen und Christen für eine Welt ein, die auf dem Prinzip der unveräußerlichen Würde jedes Menschen, auf Menschenrechten und Gerechtigkeit gegründet ist. Wahre Größe zeigt sich nicht darin, (militärische) Macht über andere auszuüben, sondern möglichst vielen Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen.