"Die Menschen in der Ukraine brauchen unsere ungebrochene Solidarität"
Am 24. Februar jährt sich der Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zum zweiten Mal. Dieser Angriff gegen die freie und souveräne Ukraine ist ein fundamentaler Bruch des Völkerrechts. Er hat millionenfach Tod, Not und Vertreibung mit sich gebracht. Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen. Wir dürfen in unserer Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen. - Im Fall der Kirchen sind dies besonders die humanitäre Hilfe sowie das Gebet.
Die Zahlen nach zwei Jahren Krieg sind verheerend: Fast die Hälfte der ukrainischen Bevölkerung ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Zahl der Binnenvertriebenen liegt bei rund 5 Millionen Menschen. 6 Millionen Menschen wurden als Flüchtlinge im Ausland registriert. Der Krieg zerreißt die Familien, traumatisiert die Menschen, vor allem die Schwächsten der Gesellschaft, die Kinder, Alten und Kranken. Doch jeder Mensch in der Ukraine leidet unter diesem Krieg.
Nicht nur an der Front, sondern in jedem Teil des Landes lauert der Tod in Form von Raketen und Drohnen. Russland greift gezielt auch die Zivilisten an, macht Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser dem Erdboden gleich und zerstört lebenswichtige Infrastruktur. In der gesamten Ukraine erleben Millionen Kinder fast tägliche Fliegeralarme. Sie schlafen und lernen in Luftschutzkellern und bangen um ihre Familienangehörigen, die an der Front kämpfen.
Der Krieg zerstört die Zukunft der Menschen in der Ukraine, und er zerstört zugleich auch die Zukunft und die Chancen der Bevölkerung Russlands, in einem freien und demokratischen Staat zu leben, der den Prinzipien der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit verpflichtet ist.
Unser aufrichtiger Dank gilt all jenen Menschen und Organisationen in Österreich, die in den vergangenen zwei Jahren den Menschen in der Ukraine und den vielen Geflüchteten geholfen haben. Wir appellieren zugleich eindringlich, in dieser Hilfe und Solidarität nicht nachzulassen. Die Ukrainerinnen und Ukrainer müssen wissen, dass sie nicht vergessen sind und nicht im Stich gelassen werden.
Rund um den zweiten Jahrestag des Angriffs finden in zahlreichen Orten in Österreich ökumenische Friedensgebete statt. Der Vorstand der ÖRKÖ ruft dazu auf, an diesen Gebeten teilzunehmen. Gerade auch das Gebet ist den Vertretern verschiedener Kirchen der Ukraine besonders wichtig, wie sie bei der letzten Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirche im Juni 2023 in Estland betonten.