Atomwaffen: Kein Platz für Gleichgültigkeit (04.08.2023)
Die Erklärung des Ökumenischen Rates im Wortlaut:
Jedes Jahr gedenken wird der hunderttausenden Menschen, die bei den apokalyptischen Abwürfen der beiden Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki und danach ums Leben kamen. Auch 78 Jahre nach den Ereignissen sind wir verpflichtet, die Erinnerung an das Grauen wach zu halten. Ein Einsatz von Atomwaffen darf sich niemals wieder wiederholen! Und deshalb dürfen wir uns auch mit der Existenz von Atomwaffen niemals abfinden.
Eine globale Sicherheitsarchitektur, die auf der potenziellen völligen Zerstörung der Welt basiert, ist eine Illusion, letztlich eine Perversion.
Mit großer Sorge halten wir fest: Die nukleare Bedrohung ist seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine deutlich größer geworden. Zugleich scheinen sich viele an den Krieg in Europa gewöhnt zu haben. Deshalb warnen wir vor einer neuen Gleichgültigkeit, einer Einstellung, sich mit dem scheinbar Unvermeidbaren abzufinden und den Kopf in den Sand zu stecken.
Als Christinnen und Christen ist es uns aufgegeben, uns für den Frieden einzusetzen. Gemäß dem Auftrag Jesu wollen wir „Friedensstifter" sein - im Großen wie im Kleinen. Dazu suchen wir den Schulterschluss mit allen Menschen guten Willens.
Eine Welt mit Atomwaffen ist eine Welt, die ständig in ihrer Existenz bedroht ist. Der öffentliche Druck auf die Atomwaffenstaaten - und zwar ausnahmslos auf alle - darf nicht nachlassen. Wir brauchen nicht mehr Vernichtungswaffen, sondern mehr Dialog und mehr weltweite Solidarität.