Advent/Weihnachten 2022 (22.12.2022)
Der Advent ist die Zeit der besonderen Hoffnungen und Erwartungen. Wir hoffen und erwarten in den Tagen vor Weihnachten das Kommen Jesu. Gott wird Mensch, damit wir menschlicher werden. In den Schriften des Propheten Jesaja wird der Messias als Friedensfürst angekündigt.
Und so hoffen wir heuer ganz besonders auf ein Ende des Krieges in der Ukraine und in allen anderen Teilen der Welt. Wir rufen alle Christen und darüber hinaus alle Menschen guten Willens auf, als Hoffnungsträgerinnen und Hoffnungsträger alles zum Frieden beizutragen, was möglich ist. Weil das Hoffen nie aufhört und zu uns dazu gehört, passt es so gut in den Advent, die Zeit des Wartens und Hoffens. "Advent ist immer", sagte einst der jüdische Philosoph Ernst Bloch.
Es ist uns aufgetragen, uns für einen Frieden einzusetzen, der den Namen Schalom verdient. Das biblische Schalom ist viel mehr als die Abwesenheit von Krieg oder auch nur die Abwesenheit von Streit. Schalom ist die große Vision eines Zusammenlebens, in dem Gewalt überwunden ist, in dem Ungerechtigkeit aufhört, in dem unsere Beziehungen heil werden durch und in Gott.
Der Blick auf die weihnachtliche Krippe ist wie der Blick durch ein Fenster, hin zu diesem Schalom, zu einer versöhnten Welt. Zu erreichen ist das durch: Glauben, Beten und Handeln. Sie gehören zusammen. Keines davon geht allein.
Wir erleben ein sorgenvolles Weihnachtsfest, doch Weihnachten damals in Betlehem war auch ein sorgenvolles Weihnachtsfest. In diese Sorgen hinein ist Gott uns ganz nahe gekommen in seinem Sohn Jesus Christus. In ihm hat die Hoffnung der Menschen, die Hoffnung dieser Welt Hand und Fuß bekommen, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Gott hat dazu befähigt, diese Hoffnung weiterzutragen. Und wir dürfen das mit der weihnachtlichen Zuversicht tun, dass Gott mit uns ist.