Erklärung zum Nationalfeiertag 2022 (25.10.2022)
Die Erklärung des Vorstands des Ökumenischen Rates im Wortlaut:
Anlässlich des Österreichischen Nationalfeiertages ruft der Vorstand des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich eindringlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Solidarität auf allen Ebenen auf. Österreich braucht Solidarität mit allen im Land, die unter der Teuerung und Energiekrise leiden, und wir brauchen Solidarität mit den Geflüchteten aus der Ukraine und anderen Ländern der Welt.
Wir rufen in diesem Zusammenhang das Ökumenische Sozialwort der Kirchen in Erinnerung, wo es unter anderem heißt: "Entscheidungen in Gesellschaft, Politik und Öffentlichkeit sind vor allem die Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen und sozialen Zusammenhalt zugrunde zu legen, anstatt sie vorrangig nach Einzelinteressen auszurichten." (90)
Im Sozialwort, das aus dem 2003 stammt, heißt es weiters: "Die Europäische Union bedarf gemeinsamer Regelungen im Bereich des Asylwesens, die dem Geist und dem Buchstaben der Genfer Flüchtlingskonvention und der Europäischen Menschenrechtskonvention entsprechen." (158) Ebenso haben die Kirchen im Sozialwort schon vor mittlerweile 19 Jahren für Österreich das "Fehlen einer überlegten Einwanderungspolitik" konstatiert. (169)
An die Zivilgesellschaft in Österreich appellieren wir, sich nicht auseinanderdividieren zu lassen. Unzählige Menschen in diesem Land erweisen sich derzeit auf vielfältige Weise in den verschiedensten Bereichen als solidarisch; sei es, dass sie im privaten Bereich aktiv sind oder sich im Rahmen von Organisationen engagieren. Diesen Menschen wollen wir anlässlich des Nationalfeiertages ausdrücklich Danke sagen! Und wir bitten sie, in ihrem Engagement nicht nachzulassen!