Ukraine-Friedensappell des ÖRKÖ-Vorstands (28.2.2022)
Die Botschaft des Ökumenischen Rates im Wortlaut:
Der Vorstand des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) verurteilt den Angriff Russland auf die Ukraine auf das Schärfste. Der ÖRKÖ-Vorstand ruft zur sofortigen Einstellung der Kampfhandlungen und zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. Die Kämpfe haben bisher schon unzählige Tote, Verwundete und Vertriebene mit sich gebracht. Unser Mitgefühl gilt den Menschen in der Ukraine, die in ihrer Geschichte schon so viele dunkle Stunden erlebt haben und nun wieder so schwer geprüft werden. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Menschen im Kriegsgebiet, die seit Tagen in Kellern, Luftschutzbunkern oder Metro-Stationen Zuflucht suchen, und bei jenen, die auf der Flucht sind. Wir denken auch an die vielen Menschen in Österreich, die in größter Sorge um ihre Verwandten und Freunde in der Ukraine sind.
Es zeigt sich einmal mehr, dass es im Krieg niemals Gewinner geben kann, dass Gewalt niemals die Lösung sein kann. Es verlieren immer alle. Umso mehr müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um in einem ersten Schritt einen verlässlichen Waffenstillstand zu vereinbaren, der Hilfe für die Menschen in Not und Verhandlungen ermöglicht.
Wir betonen ausdrücklich, dass der Krieg in der Ukraine kein Krieg des russischen Volkes gegen das ukrainische Volk ist. Es gibt auch in Russland unzählige Menschen, die den Krieg verurteilen und dafür auch schon verhaftet wurden. Einmal mehr zeigt sich, dass im Krieg als Erstes die Wahrheit stirbt und die Desinformation blüht. Wir appellieren deshalb auch die internationale Staatengemeinschaft, die friedliebenden und demokratischen Kräfte in Russland zu unterstützen. Wir rufen aber auch die Russisch-orthodoxe Kirche auf, ihre Bemühungen um ein Ende des Angriffs und um Frieden für die Ukraine zu intensivieren.
Die jüngsten atomaren Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin zeigen, dass dieser Krieg nicht auf die Ukraine beschränkt ist. Die ganze Welt ist bedroht. Die Welt braucht Frieden und Solidarität.
Wir bitten eindringlich alle Christen in Österreich, in ihren Gebeten für den Frieden nicht nachzulassen, diesen Wunsch um Frieden auch wo immer möglich deutlich kundzutun und sich zugleich solidarisch mit den vom Krieg Betroffenen zu zeigen. Unser Dank gilt allen, die sich um humanitäre Hilfe für die Menschen in der Ukraine bemühen und all jenen, die mit ihren Spenden dazu beitragen.