Kirchen: „Terror ist Gotteslästerung“
„Terror ist Gotteslästerung“, stellte der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Superintendent Lothar Pöll, am Dienstag im Hinblick auf die Terrorattentate in Brüssel fest. Die Erklärung von Superintendent Pöll hat folgenden Wortlaut: „Die Terroranschläge von Brüssel führen von neuem schockierend vor Augen, dass Europa sich nicht völlig abschotten kann vor dem Krieg und Terror in Syrien und im Irak. Diese feigen Angriffe auf unbeteiligte Menschen sind auf schärfste zu verurteilen. Den Opfern, den Angehörigen und den Verletzten gehören unsere Anteilnahme und unser Gebet. Wir trauern mit den betroffenen Menschen und wissen uns verbunden mit der Bevölkerung in Brüssel. Diese menschenverachtenden Anschläge stellen einen Missbrauch der Religion und eine Gotteslästerung dar.
Die Antwort eines zivilisierten Europa auf diesen Terror in der Hauptstadt der EU darf nicht der weitere Ausbau Europas zur ‚Festung‘ und die noch stärkere Überwachung seiner Bürger und Bürgerinnen sein. Es wäre fatal, aus einem falschen Sicherheitsbedürfnis unsere Freiheit und die Achtung der Menschenrechte einzuschränken. Wir hoffen und beten, dass die Politiker und Politikerinnen der europäischen Staaten mit Besonnenheit reagieren“.
Europa sei nicht unbeteiligt an den Krisen und am Krieg im Nahen Osten, erinnerte Superintendent Pöll: „Europäische Länder haben sich am sogenannten ‚Krieg gegen den Terror‘ beteiligt und in europäischen Ländern hergestellte Waffen sind auch in den Händen der Terroristen. Wir appellieren deshalb an die Verantwortlichen in Europa, die Friedensbemühungen für Syrien voranzutreiben und innerhalb der EU solidarisch zu handeln“. In diesem Zusammenhang müsse auf die „unwürdigen und menschenverachtenden Zustände“ in den griechischen Flüchtlingszentren hingewiesen werden. Es sei dringend notwendig, die Flüchtlinge, die vor Terror und Krieg fliehen und jetzt an der mazedonischen Grenze und an anderen Orten in Griechenland festsitzen, innerhalb der EU zu verteilen, so Pöll.