Pöll: "Überwinden wir das Böse mit dem Guten"
Wir sind zutiefst betroffen über die Welle der Gewalt und des Terrors in Paris am 13. November. Die Attentate haben mehr als 130 Menschen das Leben gekostet. Wir sind mit unseren Gedanken und Gebeten bei den Opfern, ihren Familien und Angehörigen und wissen uns solidarisch mit den Menschen in Frankreich. In diesem Zusammenhang soll auch der Opfer des Flugzeugabsturzes auf der Sinai-Halbinsel am 31. Oktober gedacht werden, der sehr wahrscheinlich auch durch einen Bombenanschlag verursacht wurde, aber auch der Opfer der Terrorattentate in Beirut am 12. November.
Die Terroranschläge von Paris führen uns sehr deutlich vor Augen, dass Europa keine Insel der Sicherheit ist und sich nicht vom Krieg und Terror in Syrien und im Irak abschotten kann. Auch noch so viele Zäune machen Europa nicht sicherer. Wer gegen die brutale Gewalt der Terroristen ist, muss den Flüchtlingen, die dieser Gewalt entflohen sind, mit Offenheit begegnen und ihnen beistehen. Wir suchen nach einer friedlichen Antwort auf diese Tragödie. Lassen wir uns nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinden wir das Böse mit dem Guten (Römer 12,21). Setzen wir uns weiterhin ein für ein humanes Europa, in dem die Menschenrechte geachtet werden.
In dieser Situation erwarten wir von allen, die politische Verantwortung tragen und weitreichende Entscheidungen treffen müssen, mit Besonnenheit zu handeln, den Zusammenhalt in Europa zu stärken und entschieden gegen die Ursachen des Terrors vorzugehen. Dass die Syrien-Konferenz in Wien Fortschritte gemacht hat, nährt die Hoffnung, dass man sich auf ein gemeinsames Vorgehen einigen kann.