ÖRKÖ: Tod des Papstes ist Verlust für alle Kirchen
Tief betroffen vom Tod von Papst Franziskus hat sich der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) gezeigt. "Unser Mitgefühl gilt allen katholischen Christinnen und Christen, aber auch den vielen Angehörigen anderer Kirchen, die um Papst Franziskus trauern", hieß es in einer Erklärung vom Montag: "Der Tod des Papstes ist ein großer Verlust für alle Christinnen und Christen und weit darüber hinaus." Papst Franziskus "war mit seinem ganzen Leben ein österlicher Zeuge der Auferstehung". Der Weg zur Einheit der Kirchen sei noch ein langer, doch es sei sicher auch Papst Franziskus zu verdanken, dass die Kirchen einander näher gekommen sind, würdigte der ÖRKÖ den Verstorbenen.
Franziskus habe nicht nur innerhalb der katholischen Kirche Reformen in Gang gesetzt, sondern auch der Ökumene neue Impulse gegeben, hieß es in der Erklärung weiter. Einige ökumenische Meilensteine werden angeführt. So stand der Papst etwa 2016 in einem ökumenischen Gottesdienst im schwedischen Lund erstmals mit Spitzenvertreterinnen und -vertretern des Lutherischen Weltbundes am Altar um zum Gedenken der Reformation gemeinsam Gottesdienst zu feiern.
Mit dem orthodoxen Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., war Franziskus oftmals zusammengetroffen und freundschaftlich verbunden. Sie hatten sich gegenseitig im Phanar in Istanbul und in Rom besucht und u.a. gemeinsam auch ein Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos aufgesucht. Auch mit dem koptischen Papst-Patriarchen Tawadros sei Franziskus eng verbunden gewesen und mit dem anglikanischen Primas Erzbischof Justin Welby habe der Papst ebenfalls zahlreiche Akzente gesetzt, u.a. besuchte die beiden gemeinsam 2023 den Südsudan.
Historisch sei etwa auch die Begegnung des Papstes mit dem Moskauer Patriarchen Kyrill 2016 auf Kuba gewesen, 2018 besuchte Franziskus den Weltkirchenrat in Genf.
Franziskus habe auch insofern auf weitere Bemühungen in der Ökumene gedrängt, als er die Rolle des Papstamtes zur Diskussion stellte.
Der ÖRKÖ-Vorstand rief abschließend die Christinnen und Christen aller Konfessionen zum Gebet auf: "für den verstorbenen Papst Franziskus und für einen Nachfolger, der den Weg der Ökumene mutig weitergeht".
Quelle: kathpress