ÖRKÖ-Erklärung zum "Tag des Judentums" 2025
Christen und Christinnen besinnen sich gemeinsam auf die jüdischen Wurzeln ihres Glaubens. Sie vergewissern sich, was das Christentum dem jüdischen Volk verdankt und lernen von und mit Jüdinnen und Juden. Zugleich gedenken die Christen der Opfer der Shoah und des Versagens der Kirchen.
Wir sind auf dem Weg, den spirituellen und theologischen Reichtum des Judentums als Fundament unseres eigenen Glaubens neu zu entdecken. Zugleich müssen wir einräumen, dass es immer noch christliche Stereotype gibt, die antijüdische Ressentiments nähren. Einiges wurde von den Kirchen und der Theologie schon erkannt, neu bewertet bzw. verurteilt und überwunden. Doch es bleibt noch viel zu tun.
Wir sind auch angesichts aktueller Entwicklungen sehr besorgt. Antisemitismus in Österreich hat zuletzt deutlich zugenommen. Ebenso wie die gesellschaftliche Akzeptanz dafür. Die Zahl jener, die sich in Wort und Tat gegen Antisemitismus einsetzen, ist zugleich deutlich zurückgegangen. Dagegen wollen und müssen wir auftreten!
Der menschenfeindlichen und menschenverachtenden Ideologie des Antisemitismus gilt es mit aller Kraft entgegenzutreten. Gerade in unseren aktuell so bewegten Zeiten wird deutlich, wie wichtig Menschenwürde bzw. Menschenrechte, Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit sind. Die Politik ist diesbezüglich in gleichem Maße gefordert wie die Zivilgesellschaft und damit auch die Kirchen.