Gedanken zum Weihnachtsfest 2024
Kardinal Christoph Schönborn ruf in seinen Weihnachtsgedanken dazu auf, gerade zu Weihnachten besondere Zeichen gegen Einsamkeit zu setzen. "Wir leben in einer hektischen Welt. Wir leben in einer Welt voller Krisen. Aber wer spricht über die Einsamkeit?", so Schönborn. Viel zu viele Menschen würden unter Einsamkeit leiden. Dagegen helfe schlicht Mitmenschlichkeit, die sich zeigt in "Aufmerksamkeit, Zuwendung, Interesse, Nähe. Wir brauchen einander. Das Weihnachtsfest ist ein Moment, wo wir aufeinander schauen und füreinander da sind", so der Wiener Erzbischof.
Kardinal Schönborn im O-Ton
"Von der Hoffnung leiten lassen"
"Wir sollen uns nicht von unseren Ängsten, sondern von Hoffnung leiten lassen. Das gilt für jede und jeden einzelnen und das gilt für unsere Republik als Ganze." - Das betont Caritas-Europa-Präsident Michael Landau in seinen Weihnachtsgedanken. Gerade wenn Krisen Konjunktur haben, sei es entscheidend, "der Hoffnung Raum zu geben", so Landau. Er wolle die gegenwärtigen schwierigen Zeiten nicht kleinreden, "wir leben in Zeiten des Umbruchs und der Krisen", doch wie dieser Umbruch gestaltet wird, liege letztlich auch in den Händen jedes Einzelnen. Jeder könne etwas beitragen zu einer besseren Welt, "im Kleinen und manchmal auch im Großen", so Landau. Er ermutigt dazu, die letzten Tage des Jahres für die Reflexion der Frage zu nutzen, "welche Spur wir im nächsten Jahr ziehen wollen; im eigenen Leben, im Leben anderer Menschen und vielleicht auch ein Stück weit in der Gesellschaft insgesamt." Nachsatz: "Schärfen wir unseren positiven Möglichkeitssinn!" Es gebe immer "die Chance zum Guten, zum Zusammenstehen und aufeinander Achten, auch im Gebet."
Präsident Landau im O-Ton
Krippenbild mit lesender Maria
In die gleiche Kerbe wie Michael Landau schlägt auch der evangelische Bischof Michael Chalupka in seinem Weihnachtspodcast. Zu Weihnachten "ist die Hoffnung in die Welt gekommen mit Jesus Christus. Gott ist Mensch geworden auf der Seite der Schwachen, auf der Seite der Armen, auf der Seite der Opfer von Gewalt und Krieg", so Chalupka. Er verweist auf ein untypisches mittelalterliches Krippenbild, in dem Josef am Rande des Bildes das Jesuskind im Arm hält, während Maria aus einem Buch liest.
Bischof Chalupka: "Maria liest aus dem Propheten Jesaja, der das Ende von Not und Verzweiflung ankündigt. Maria liest diese Hoffnungsbotschaft und ich stelle mir vor, wie heute Marias in vielen Teilen dieser Erde beten, dass Geiseln wieder frei kommen, dass Kinder nicht im Bombenhagel sterben, dass Söhne nicht in den Krieg geschickt werden. Maria liest und betet für uns und für diese Welt."
Bischof Chalupka im O-Ton
Gebet um Frieden
Der orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis) ruft in seinen Weihnachtsgedanken zum Gebet um Frieden in der Ukraine, in Syrien und all den anderen Konflikt- und Kriegsherden der Welt auf. Im Besonderen ruft er auch die schwierige Situation der Christinnen und Christen im Nahen Osten in Erinnerung. Sie bräuchten dringend Frieden, um in ihren Heimatländern in Sicherheit leben zu können.