ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024: Christen und Muslime gemeinsam gegen den Hunger in Burina Faso
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt mit seinem Spendenprojekt 2024 ein Entwicklungsprogramm der "Geschwisterlichen Vereinigung der Gläubigen von Dori" ("Union Fraternelle Des Croyants", UFC) in Burkina Faso. In der Sahelzone von Burkina Faso sorgen Christen und Muslime gemeinsam für eine gesunde Ernährung. Nachhaltige Landwirtschaft, Aufforstung und verschiedene Techniken der Wassergewinnung gehören zum Entwicklungskonzept. Unterstützt wird das Projekt vom Hilfswerk Misereor, über das auch die ÖRKÖ-Hilfe läuft.
Burkina Faso gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Norden des Landes, wo die mit der Region Sahel deckungsgleiche Diözese Dori liegt, gehört zur Sahelzone, eine halbtrockene Vegetationszone, die weiter nördlich in die Sahara-Wüste mündet. Im Norden Burkina Fasos leben die allermeisten Menschen von der Landwirtschaft, harter Handarbeit mit oft dürren Ernten. Ackerbauern und Hirten konkurrieren um fruchtbare Flächen.
Der Klimawandel mit häufigeren Dürren und plötzlichem Starkregen verschlechtert die Bedingungen zunehmend. Außerdem leiden die Menschen in der Diözese Dori unter terroristischen und gewaltsamen extremistischen Gruppen, die weitgehend ungehindert aus den Nachbarländern Mali und Niger einsickern können, Zivilisten sowie Sicherheitskräfte angreifen und das friedliche Zusammenleben der Völker und Religionen stören. Viele junge Menschen verlassen ihre Heimat, auf der Suche nach Alternativen.
1969 schlossen sich Christen und Muslime der Region zusammen, um gemeinsam ihre Lebensbedingungen zu verbessern und das Vordringen der Wüste zu verhindern. Von Anfang an als Gemeinschaftsprojekt angelegt, wird die UFC gleichberechtigt von Muslimen und Christen geleitet. Die UFC bietet Dörfern in Dori unter anderem an, gemeinsam große Regenwasserbecken (Boulis) zu bauen und zu betreiben - je eines pro Dorf. Während der viermonatigen Regenzeit speichern diese das Wasser. Rundherum legen die Familien Gärten an, die sie so während der achtmonatigen Trockenzeit gut versorgen können. In den Boulis halten sie Fische, die wie auch die Ernte aus den Gärten überwiegend ihren Eigenbedarf decken. Die Menschen erzielen aber auch immer wieder Überschüsse, und damit ein kleines Einkommen.
Zur Errichtung und Wartung der Boulis unterhält die UFC einen Maschinenpark mit schwerem Gerät, das sie gelegentlich auch samt Fahrern und Mechanikern verleiht, um Extra-Einnahmen zu erzielen. Die UFC bildet dafür auch das Personal selbst aus, ebenso Schreiner, Schneiderinnen und andere Fachleute - und schafft damit Perspektiven für die jungen Menschen in ihrer Heimatregion.
Für ein friedliches Miteinander der Religionsgemeinschaften
Mehr als 50 Prozent der Bevölkerung der Region beteiligen sich an dem interreligiösen Projekt. Damit fördert die UFC ein friedliches Miteinander der Religionsgemeinschaften. Das ist umso wichtiger, als seit einigen Jahren bewaffneten Gruppen im Land versuchen, Gewalt zwischen den traditionell friedlich zusammenlebenden Religionen und Völkern zu schüren. Rund eine Million Menschen musste im Norden Burkina Fasos bereits ihre Heimat aufgrund von Gewalt und Terror verlassen. Auch die UFC musste ihre Projektarbeit aufgrund der Bedrohung umstellen, arbeitet jedoch in allen Bereichen weiter.
"Die Situation ist dramatisch", berichtet François Paul Ramdé, der Geschäftsführer der UFC: "Menschen verlassen aus Angst ihre Dörfer. Wer geht, lässt sein Einkommen und seine wirtschaftliche Sicherheit zurück. Das alles hat immense psychische Folgen. Angst und Misstrauen kehren zurück. Die Menschen wissen nicht mehr, wem sie vertrauen können und wem nicht." Die UFC wolle gerade deshalb weiterarbeiten. Von Dorf zu Dorf. Im Bewusstsein, dass auch Christinnen und Christen im weit entfernten Österreich diese Arbeit kennen, wertschätzen und mittragen.
Spenden werden erbeten auf das ÖRKÖ-Konto:
Raiffeisenlandesbank NÖ/Wien, IBAN: AT87 3200 0000 0747 9157, BIC: RLNWATWW, Stichwort "Spendenprojekt 2024"